Bouleregeln: So spielt man Boule bzw. Pétanque (vereinfachte Spielregeln)

Ziel und Spielablauf
Einfach gesagt geht es beim Boule darum, die eigenen Kugeln näher an das ‘Schweinchen’ (kleine Kugel) zu werfen als die Gegner. Bei zwei bis vier Spielern erhält jeder Spieler drei Kugeln, bei mehr Spielern zwei. Die erste Spielerin bzw. der erste Spieler (wird in der Regel ausgelost) wirft das Schweinchen auf eine Entfernung von 6-10 Meter und die erste Kugel so dicht wie möglich an das Schweinchen heran. Team B ist nun solange an der Reihe bis es gelingt, eine Kugel näher an das Schweinchen zu spielen als die naheste Kugel von Team A. Gelingt dies, ist der erste Spieler bzw. Team A wieder an der Reihe, um eine Kugel noch näher ans Schweinchen zu spielen usw. Andere Kugeln und auch das Schweinchen dürfen dabei angestossen oder sogar rausgeschossen werden (Kugeln, welche das Spielfeld verlassen haben, zählen nicht mehr mit). Die Spielsituation wird dann jeweils neu bewertet. Wenn alle Kugeln gespielt sind, geht es ans Punktezählen. Gespielt wird so lange bis ein Spieler bzw. ein Team 13 Punkte hat.

Wie werden Punkte gezählt?
Der Spieler bzw. das Team, dessen Kugel am nächsten am Schweinchen liegt, erhält für diese Kugel einen Punkt. Liegen zwei oder gar mehr Kugeln näher am Schweinchen als die naheste Kugel des anderen Teams, gibt es für jede weitere Kugel einen weiteren Punkt. Zur Verdeutlichung ein Bildbeispiel:

Im Bildbeispiel erhält Spielerin A mit den grauen Kugeln zwei Punkte, denn zwei ihrer Kugeln liegen näher am Schweinchen (orange) als die naheste schwarze Kugel von Spieler B.

Die Regeln im Detail
Mehr als zwei Spieler auf dem Platz? Na dann auf zur Teambildung. Folgende Formationen sind offiziell möglich:
1 Spieler gegen 1 Spieler (tête à tête) – 3 Kugeln pro Person (6 Kugeln)
2 Spieler gegen 2 Spieler (doublette) – 3 Kugeln pro Person (12 Kugeln)
3 Spieler gegen 3 Spieler (triplette) – 2 Kugeln pro Person (12 Kugeln).

Nicht immer geht es so genau auf. Freizeitboulisten spielen daher auch mal 3 gegen 4, dann werden die 12 Kugeln pro Team entsprechend aufgeteilt. Eine festgelegte Reihenfolge innerhalb der Spieler eines Teams gibt es nicht. Nach jedem Wurf darf gewechselt werden. Es ist durchaus üblich und auch sinnvoll, die Reihenfolge an die jeweilige Situation anzupassen. Ein guter ‘Schießer’ kann beispielsweise eine nahe Kugel des gegnerischen Teams gezielt wegschießen, bevor ein ‘Leger’ wieder versucht, möglichst nahe ans Schweinchen zu spielen.

Der Wurfkreis:
Alle Kugeln werden aus einem Abwurfkreis gespielt, welcher einen Durchmesser zwischen 35 und 50 cm hat. Wer keinen dabei hat, malt einfach einen auf den Boden. Die Füße müssen sich beim Werfen innerhalb des Wurfkreises befinden und dürfen ihn weder verlassen noch angehoben werden, bis die geworfene Kugel den Boden berührt hat. Nach Beendigung einer ‘Aufnahme’ (so nennt man eine Spielrunde beim Pétanque) wird der Wurfkreis in der Regel an der Stelle neu gezogen, an der sich das Schweinchen zum Ende der vorherigen Aufnahme befand. Aus praktischen Gründen einigt man sich jedoch meist auf die freie Wahl der neuen Wurfkreisposition.

Schweinchen einwerfen:
Beim Einwurf des Schweinchens gibt es drei Dinge zu beachten:
– Der Einwurf hat aus dem zuvor festgelegten Abwurfkreis zu erfolgen.
– Das Schweinchen muss nach dem Einwurf in einer Entfernung zwischen 6 und 10 Metern vom Abwurfkreis zum Liegen kommen.
– Ist der Einwurf zu kurz oder zu weit, darf das gegnerische Team die Lage des Schweinchens korrigieren.

Wer tiefer in die Materie einsteigt, wird noch weitere Regeln kennenlernen. Wird z.B. das Schweinchen aus dem Spielfeld herausgeschossen, wird die Aufnahme abgebrochen und wiederholt, es sei denn, die andere Mannschaft hat keine Kugeln mehr übrig: dann erhält die Mannschaft, die das Schweinchen herausgeschossen hat so viele Punkte, wie sie noch Kugeln auf der Hand hat.

Flyer vereinfachte Regeln (Freizeit) des DPV (PDF)

Offizielle Pétanque Spielregeln (Wettkampf) des DPV (PDF)

Weitere Infos zu Pétanque und Boule findet ihr in unserer Mediathek.